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Bundesfreiwilligendienst im Klinikum Ingolstadt

Bundesfreiwilligendienst im Klinikum Ingolstadt

(ka) Shalima Tsaramitovy ist eine von aktuell 32 Bundesfreiwilligen („Bufdis“) am Klinikum Ingolstadt und unterstützt dort die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege bei täglichen Aufgaben auf Station. Und dennoch unterscheidet sich ihre Geschichte von der ihrer Bufdi-Kolleginnen und -Kollegen. Denn Shalima kommt nicht frisch von der Schule. Sie muss auch nicht die Zeit bis zum Studium sinnvoll überbrücken und auch nicht herausfinden, ob der Pflegeberuf etwas für sie ist – so wie es auf die meisten der Bundesfreiwilligen zutrifft.

„Ich wusste schon seit meiner Kindheit, dass ich einmal in der Pflege arbeiten möchte“, sagt die 26-Jährige. „Mir hat es schon immer Freude bereitet, Menschen zu helfen.“ Bis vor zwei Jahren hat die junge Frau auf Madagaskar gelebt, dort ihr Abitur gemacht und eine Ausbildung in der Pflege abgeschlossen. 2023 kam sie dann als Au-Pair zu einer Gastfamilie nach Memmingen, hat die Kinder der Familie betreut, im Haushalt unterstützt und gekocht.

„Das war eine gute und wichtige Erfahrung und hat mir sehr geholfen, die Sprache zu lernen und die Kultur kennenzulernen“, erzählt sie. „Aber ich wollte wieder in der Pflege arbeiten.“ Um zu erleben, wie der Pflegeberuf in Deutschland aussieht und wie die Anforderungen sind, hat sie beschlossen, zunächst den Bundesfreiwilligendienst am Klinikum Ingolstadt zu machen. „Die Arbeit in der Pflege hier ist komplett anders als auf Madagaskar“, erzählt sie. „In meinem Heimatland sind die Pflegekräfte nur für Verbandswechsel, Medikamentengabe, Blutabnahmen und Urintests zuständig. Körperpflege, Essensgabe, Mobilisieren und das Wechseln der Bettwäsche übernehmen dort die Angehörigen der Patienten.“ Auch Früh- und Spätdienst kannte sie nicht aus ihrer afrikanischen Heimat. Eine Schicht dauert dort 24 Stunden. „Am Anfang war es schon ein Kulturschock“, gibt sie zu. „Aber ich habe ein tolles Team und bin so froh, hier so viel Neues lernen zu dürfen und so viele Erfahrungen zu sammeln. Es macht mir wirklich sehr viel Spaß.“ Vor allem auch, dass es hier so viel moderne Technik gibt, die die Arbeit erleichtert, sei für sie eine Umstellung gewesen. Das kenne sie aus Madagaskar nicht. „Da ist man hier in Deutschland schon sehr viel weiter.“

Seit September 2024 ist sie als Bundesfreiwillige auf der Station 85, Frührehabilitation, tätig. „Es ist sehr spannend hier, weil man mit Menschen jeden Alters und vielen verschiedenen Erkrankungen zu tun hat“, sagt sie. Hier werden Menschen, die aufgrund von schweren Unfällen, Schlaganfällen, Hirnblutungen und anderen akuten Notfällen auf der Intensivstation behandelt wurden, im Anschluss auf der Frührehabilitation zurück in ein selbstständiges Leben begleitet. „Besonders wichtig ist hier die ganzheitliche Versorgung, zu der unter anderem die richtige Lagerung und die Mobilisierung gehören“, erzählt sie. „Es ist nicht gut, wenn die Patienten nur liegen, sie müssen mobilisiert werden, im Rahmen ihrer Grunderkrankung.“ Wenn es die Zeit und die jeweilige Erkrankung zulassen, geht Shalima mit den Patientinnen und Patienten spazieren, manchmal nur über den Gang, manchmal auch raus in den Patientengarten. Aber nicht nur die körperliche Gesundheit, auch die mentale sei wichtig. Deshalb unterhält sie sich, wenn Zeit ist, auch gerne mal etwas länger mit den Patientinnen und Patienten, erzählt von ihrem Leben und hört zu.

„Ich freue mich jeden Tag auf die Arbeit, weil ich merke, dass ich den Patienten damit etwas Gutes tun kann“, sagt sie.

Sie würde gerne noch viel mehr Aufgaben übernehmen, tiefer in die Pflege einsteigen. Daher hat sie beschlossen, nach ihrem Bufdi eine Ausbildung zur Pflegefachfrau am Klinikum zu machen. Die Zusage für den Ausbildungsstart im September am BBZ Gesundheit Ingolstadt hat sie bereits erhalten. „Der Bundesfreiwilligendienst hat mich in meinem Wunsch bestätigt, hier in der Pflege arbeiten zu wollen. Ich fühle mich gut vorbereitet auf die Ausbildung und freue mich riesig darauf.“

Der Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) ist für alle, die die Schule abgeschlossen haben und mit dem Gedanken spielen, in einem sozialen, medizinischen, therapeutischen oder pflegerischen Beruf tätig zu werden, eine gute Möglichkeit, in den Berufsalltag zu schnuppern und gleichzeitig Gutes zu tun. „Unsere Bundesfreiwilligen sind bei allen pflegerischen Tätigkeiten dabei, messen Vitalparameter, verteilen Getränke und helfen beim Vorbereiten der Mahlzeiten, übernehmen Hol- und Bringtätigkeiten, unterstützen bei hygienischen Tätigkeiten und helfen zum Beispiel bei der Vorbereitung eines neuen Bettplatzes“, sagt Beate Hermanns, Stationsleitung Akutgeriatrie und Frühreha. „Wir sind sehr froh, diese Unterstützung zu haben, das entlastet uns Pflegekräfte enorm.“ Und auch für die jungen Menschen sei es eine wichtige Erfahrung, die nicht nur für die Berufsfindung, sondern für das ganze Leben wertvoll ist.

Wer den Bundesfreiwilligendienst am Klinikum Ingolstadt machen will, sollte mindestens 16 Jahre alt sein und zwischen 6 und 12 Monate einplanen. Je nach Interesse werden die Bufdis auf einer der zahlreichen somatischen Stationen des Klinikums oder im Patientenservice eingesetzt und bekommen neben einem Taschengeld auch Verpflegungsgeld und einen Mietkostenzuschuss.“ Wer Interesse an dem Bundesfreiwilligendienst hat, kann sich gerne bei Markus Kugler unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden. Bewerbungen sind ganzjährig möglich.

*Bildunterschrift: Shalima Tsaramitovy ist eine von aktuell 32 Bundesfreiwilligen („Bufdis“) am Klinikum Ingolstadt und unterstützt dort die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege bei täglichen Aufgaben auf Station. (Foto: Ina Wobker - Klinikum Ingolstadt)

Quelle - Klinikum Ingolstadt / Pressemitteilung - Viola Wolfsteiner / Presseportal.de

 

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