(ka) Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Eichstätt warnt vor den gravierenden Folgen des neuen bayerischen Ladenschlussgesetzes, das am 10. Juli vom Landtag beschlossen wurde. Insbesondere die Ausweitung der Sonntagsöffnung auf bis zu 40 Tage im Jahr in sogenannten Tourismus- und Wallfahrtsorten bedeute eine massive Aushöhlung des verfassungsrechtlich geschützten arbeitsfreien Sonntags.
„Dieses Gesetz ist ein Angriff auf den Sonntag und auf die Menschen, die ihn brauchen – als Tag der Erholung, der Gemeinschaft und der Unterbrechung“, betont Regina-Soremba-Böxkes, Diözesanvorsitzende der KAB Eichstätt. „Es ist ein durchsichtiges Manöver: Was als Stärkung des ländlichen Raums verkauft wird, ist in Wahrheit eine Einladung an Investoren und Handelsketten, auch den Sonntag wirtschaftlich auszuschlachten.“
Soremba-Böxkes erklärt: „Der Sonntag ist mehr als nur ein freier Tag. Er ist ein kulturelles und soziales Gut, das den Menschen dient. Wer diesen Ruhetag preisgibt, schwächt nicht nur die Rechte der überwiegend weiblichen Beschäftigten, sondern gefährdet auch das soziale Miteinander in Familien, Vereinen und Kirchengemeinden.“
Die KAB Eichstätt fordert daher die Bayerische Staatsregierung auf, den verfassungsrechtlichen Schutz des Sonntags ernst zu nehmen und die im Gesetz vorgesehenen Ausnahmeregelungen zu überarbeiten. Der Sonntag dürfe kein Spielball wirtschaftlicher Interessen werden.
Quelle - KAB Diözesanverband Eichstätt e.V. / Pressemitteilung / Foto von Mike Petrucci auf Unsplash
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