(ka) Nach einem intensiven Vorbereitungskurs beim Sprachprüfungspartner „Lingoda“ und dem Erreichen des B2-Sprachniveaus haben vier ausländische Anerkennungsschüler ihre Prüfungen erfolgreich bestanden. Blerona Gashi, Dorsaf Salhi, Ali Adil und Ala Eddine Soltani meisterten das Verfahren – mit Unterstützung der Praxisanleiterinnen, der Pflegedienstleitung und der Stationsleitungen. Erfahren Sie, wie die Kliniken kulturelle Vielfalt fördern und wie das Programm dem Fachkräftemangel entgegenwirkt.
Das deutsche Gesundheitswesen steht vor einem gravierenden Problem. Laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung fehlen in Deutschland allein im Gesundheitswesen 47.400 Fachkräfte. Bis 2034 könnten hierzulande bis zu 350.000 zusätzliche Pflegekräfte fehlen. Eine alarmierende Entwicklung, die langfristig zu Einschränkungen in der Patientenversorgung führt.
Die Kliniken im Naturpark Altmühltal (KNA) reagieren aktiv auf diese Herausforderung. Neben der massiven Ausbildung und Bindung eigener Mitarbeiter, setzen sie gezielt auf die Integration internationaler Fachkräfte. Seit zwei Jahren besteht dazu eine Kooperation mit der zertifizierten Pflegeschule „Vision2HealthProfession“ und dem Sprachprüfungspartner „Lingoda“. Für ausländische Pflegekräfte wie die vier ausländischen Anerkennungsschüler wurde ein strukturiertes Verfahren entwickelt, das ihnen den Einstieg ins deutsche Gesundheitswesen erleichtert.
Zunächst absolvieren diese einen viermonatigen Online-B2-Sprachkurs, um sich intensiv auf die Sprachprüfung vorzubereiten. Daran schließt sich ein halbjähriger Fachkurs mit 13 Modulen an, der theoretische Inhalte mit der Praxis im Klinikalltag verknüpft. Zum Abschluss der Anerkennungsphase arbeitet die Klinik eng mit der Pflegeschule zusammen, um die praktischen Prüfungen direkt vor Ort abzunehmen.
Ali Adil beschreibt die Herausforderung so: „Die mündliche Theorieprüfung war schwierig – vor allem durch die Nervosität. Wir haben uns selbst viel Druck gemacht und intensiv gelernt.“ Christine Oschewski, Pflegedienstleitung am Klinikstandort Eichstätt, zeigt sich beeindruckt: „Die Prüfung entspricht inhaltlich der dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachkraft. Allerdings bleibt für die Vorbereitung nur ein halbes Jahr. Das ist eine enorme Leistung, die höchsten Respekt verdient.“
Zugleich sieht sie das Anerkennungsverfahren als große Chance für das Unternehmen. Diese Prüfungen gibt es am Klinikstandort Eichstätt bereits seit zwei Jahren. In dieser Zeit haben, hat das gesamte Team unglaublich viel über unterschiedliche Kulturen gelernt. „Ohne internationale Fachkräfte und solche Anerkennungsverfahren geht es nicht.“, so Oschewski. Anke Hackner, teilfreigestellte Praxisanleiterin, ergänzt, dass die ausländischen Fachkräfte ein sehr hohes medizinisches Niveau mitbringen und daher eine enorme Bereicherung für das Team darstellen.
Auch für die neuen Mitarbeitenden selbst war der Start in ein fremdes Land nicht immer einfach. „Gerade am Anfang war es schwer. Vor allem wegen des bayerischen Dialekts. Aber ich bin dankbar für diese Chance und die Unterstützung meiner Kollegen, die mir geholfen haben, die B2-Prüfung zu bestehen“, erzählt Ali Adil. Blerona Gashi erinnert sich außerdem: „Ein Patient hat gesagt, dass er auf die Toilette möchte – ich habe einfach nichts verstanden.“ Mittlerweile haben sich die neuen, internationalen Kollegen aber gut eingelebt. Ala Eddine Soltani berichtet, dass die Übergabe mit den Ärzten und Pflegefachkräften schon hervorragend funktioniert und die interdisziplinäre Zusammenarbeit spannend ist.“ Es ist schön, dass ich jederzeit mit den verschiedenen Berufsgruppen sprechen kann und entwickle mich dadurch weiter“, sagt er weiter. Dorsaf Salhi ist zwar allein nach Deutschland gekommen, freut sich aber, dass sie am Standort Eichstätt eine „zweite Familie“ gefunden hat.
Mit diesem Programm setzen die KNA nicht nur ein starkes Zeichen gegen den Fachkräftemangel, sondern schaffen gleichzeitig ein Umfeld, in dem internationale Pflegekräfte schnell Fuß fassen und ihre Fähigkeiten bestmöglich einbringen können.
Quelle - Kliniken im Naturpark Altmühltal / Pressemitteilung / (Fotocredit: Jakob Kube)
WERBUNG
